- 1976 geboren
- 1995 Abitur
- 1997 BWL Studium, TU Dresden
- 2002 Philosophie MA, TU Dresden
- seit 1993 DJ & Veranstalter
- seit 1995 Selbständigkeit als DJ, Werbe- & Medienagentur
- seit 2002 Konzertveranstalter
- seit 2007 Gastronom
- seit 2010 - 2021 Systemgastronom, Lizenz- & Franchisegeber
- seit 2013 Unternehmensberater
- seit 2022 YOUN Coiffeur, Gesellschafter & CEO
- seit 2022 MAXOLI Bricks, Gesellschafter & CEO
- seit 2023 ROI Holding, Investor & CEO
Meine Fragen
Was genau machst Du eigentlich?
Ich führe als Inhaber, Gesellschafter und Geschäftsführer meine Unternehmungen.
Wie würdest Du die Position/Funktion in deinem Unternehmen umschreiben?
Administrativ würde ich meine Tätigkeiten in den Bereichen des Marketing, Vertriebes und Controlling beschreiben. Meine gesunde Selbstreflexion sagt mir, dass andere mich immer nur Kaffee trinken sehen.
Was hat Dich motiviert, Unternehmer zu werden, und wie hat deine Reise begonnen?
Mein Kindheitstraum war schon früh, dass ich mich irgendwie kreativ selbständig machen wollte. Auf die Frage, was ich mal werden will, habe ich oft bockig und punkig (stets aber mit einem frechen Lächeln) mit den Worten: "Hauptsache anders als ihr!" geantwortet. Mit 16 wurde ich DJ und mir war direkt klar, dass ich dies als Veranstalter erreichen kann. Mit 19 kam dann die Selbstständigkeit, nachdem eine Polizeirazzia in einem wohl nicht ganz legalen Club die Frage aufwarf, "wer denn hier bitte der Veranstalter ist?" - einen Tag später stand ich beim Gewerbeamt und klärte dies mit der Gründung der im Spass rebellisch gemeinten: "Tschentscher Gruppe Deutschland".
Was waren die größten Herausforderungen, die Du zu Beginn deiner selbständigen Karriere bewältigen musstest?
Ich brauche sicher nicht lange umherschweifen, dass die Buchhalterei und klassische Ordnungssysteme für einen kreativen Freigeist, und wohl für die meisten Menschen, nicht unbedingt zu meinen Stärken gehörten. Schmerzhafte Erfahrungen durch Verzugszinsen und anfängliche Verluste durch mangelhaftes Auftragsmanagement gehörten da leider dazu. Inzwischen habe ich dafür sogar eine kleine Passion entwickelt, die aber zum Glück modern durch elektronische Kassensysteme und Buchhaltungstools Schritt für Schritt automatisiert werden.
Wie gehst Du jetzt mit Rück- und Fehlschlägen um? Kannst Du ein Beispiel nennen?
Ich bin von grundauf ein positiver und extrem risikofreudiger Mensch, der Fehlschläge bei neuen Ideen zum Glück bislang gut einkalkulieren konnte. Im Grunde verstehe ich diese sogar als Wettbewerbsvorteil, da diese Gefahren Mitbewerber abschrecken, neue Wege früh oder überhaupt einzuschlagen. Ich möchte diese gesunde Hybris gern lange behalten, auch wenn ich dabei 2012 große Verluste beim Verkauf meines geliebten Metronoms schwer verkraften musste. Am Ende gingen dabei viele neue Türen auf und ich habe dabei mehr gelernt als eben "nur" Geld verloren. Dieser herbe Verlust ist nun eine meiner größten Stärken in meiner Tätigkeit als Berater und Investor, da ich somit im Krisenmanagement ungewollt eigene Erfahrungen sammeln musste, die nun Anderen und mir helfen werden.
Wie stellst Du sicher, dass dein Unternehmen innovativ und deine Produkte wettbewerbsfähig bleiben?
Ich bleibe stets am Ball, suche aktiv nach Impulsen und verstehe mich inzwischen als Investor und Thinktank für eigene und beratende Geschäftsideen. Am meisten profitieren meine und andere Innovationen aus einer branchenübergreifenden Sicht vermeintlich komplett anderer Geschäftsmodelle. Hier entstehen häufig die spannendsten Iden für vollkommen neue Visionen. Verfahrene Denkstrukturen werden dabei oft komplett in Frage gestellt und plötzlich wird die Sicht frei für Neues und Einzigartiges. Dies in in meinen Augen der Schlüssel.
Wie haben sich deine Werte und Ziele im Laufe der Zeit verändert?
Ich bin zum Glück ein freundlicher Businesspunk geblieben und achte verstärkt auf die Bedürfnisse meiner Mitarbeiter, Kunden und Mitmenschen. Im Moment versuche ich die zukunftsweisende Cradle-To-Cradle Unternehmensphilosophie in meine Prozesse zu implementieren. Ein Blick in diese Methode ist an der Stelle meine Empfehlung.
Welche Rolle spielen Mitarbeiter*innen und Teamkultur in deinem Unternehmen?
Meine Mitarbeiter*innen spielen in meinen Unternehmungen, neben den Kunden, die wichtigste Rolle. Als Teamkultur verstehe ich bereits bei der Personalsuche ein Grundmass an Respekt und Anstand und achte darauf, dass diese Person mich nach Außen vertritt. Da ich sehr viel Wert auf diesen Aspekt lege, gelingt es mir bislang, eine gesunde und verbindende Komponente in Zielen, Wünschen und gemeinsamen Werten zu vermitteln. Ich möchte aber auch nicht naiv damit ausdrücken, dass es stets ohne Reibung abläuft. Diese versuche ich zeitig zu erkennen und vermittelnd beizulegen, indem alle Seiten zu Wort komme, um gemeinsame Lösungen zu finden. Indem ich darüber hier nachdenke, wünsche ich mir sehr, dass ich dabei nie den Fokus verliere.
Was würdest Du jungen Menschen raten, die darüber nachdenken, ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Den Markt sondieren, innovative oder bedarfsorientierte Produkte oder Dienstleistungen finden, Risiken gesund abwägen, eine vernünftige Kalkulation samt Preis finden und dann den Mut fassen, es auch einfach zu machen. Wenn man erlebt, mit welch großer Inkompetenz und Glück manche Menschen erfolgreiche Unternehmen führen, dann schafft man es mit meinen genannten Parametern auch ohne Glück - nur Mut!
Abschließend Butter bei de Fische:
Konntest Du am heutigen Tag schon Umsätze erzielen?
Das kann ich Dir sagen (kurzer Blick ins Handy) - ja ;)
Danke für das Gespräch und deine Zeit.
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